Home sweet home

Unser Campervan ausbau

schwarz orangener Mercedes Benz Sprinter Campervan
orange schwarzer Mercedes Benz Sprinter Campervan

Vom Transporter zum Campervan 

UNSER ZUHAUSE AUF 4 ROLLEN

Einmal die harten Fakten:

Marke: Mercedes Benz
Modell: Sprinter W906 319 CDI
Baujahr: 2010
Leistung: 190 PS
Verbrauch: 10l -14l/100km
Antrieb: Heckantrieb
Nachrüstungen:
– Höherlegung 8 cm
– 100 % Differentialsperre
Bereifung: BF Goodrich AT (245/75/16)
Anbauteile:
– Overland Van Equipment (OVE) Dachträger
– OVE Reserveradhalter
– OVE Seitenleiter
– OVE Uniträger mit Staukiste

DER eine, der einzig wahre Vanausbau? den gibt es nicht!

Jeder Mensch ist individuell, jeder hat andere Prinzipien und vor allem andere Bedürfnisse. Somit ist jeder Ausbau ein absolut heißgeliebtes Unikat. Unser Ansatz ist lediglich nur eine Möglichkeit und stellt kein Allgemeinrezept dar.

Hat man sich erstmal für eine Van entschieden, so steht man nun vor 1.000 neuen Entscheidungen…

Vor welchen Entscheidungen und Überlegungen wir standen und wie wir unseren Campervan ausgebaut, für wie viel Wasser und für welche Elektroinstallation wir uns entschieden haben, kannst du hier in diesem Artikel nachlesen.

VOM KASTENWAGEN ZUR ROLLENDEN wOHNUNG

Wenn man sich für einen Kastenwagen entschieden hat, darf man das nicht vergessen. Denn die Wände sind weder gerade noch steht das Fahrzeug jemals „im Wasser“. Genau das durften wir auch lernen 😉

Falls du dir auch einen Campervan ausbauen möchtest und du dir bei manchen Dingen einfach nicht sicher bist, für welche Sachen du dich entscheiden sollst, dann beraten wir dich gerne.
Schreib uns gerne an.

Jetzt gehts aber los

STEP 01: FENSTER

Fenster sprenden ja bekanntlich Licht! 
Genau aus diesem Grund haben wir zwei Fenster und zwei Dachluken verbaut. Hierbei haben wir uns für:

  • Carbest Ausstellfenster (Schiebetür)
  • Carbest Ausstellfenster (Hecktüre)
  • Dometik Micro Heki Dachfenster 280 x 280 mm
  • Dometik Mini Heki Dachfenster 400 x 400 mm

entschieden.

Pati macht Wasser auf das Seitenfenster des Campers um es auf Dichtigkeit zu prüfen
ausgebauter Campervan, Kastenwagen Sprinter

Was wir dir definitiv versprechen können ist, dass es einer der seltsamsten und aufregendsten Momente beim Vanausbau ist. Das erste Loch in deinen Van zu bohren und dann auch noch so viel Blech auszusägen ist ziemlich spannend. 

Hier sind ein paar Tipps für die Planung deiner Fenster:

  • überlege dir ganz genau wo ein Fenster hin soll
  • mach dir eine Schablone aus Pappe, sodass du es dir besser vorstellen kannst, gerade im Bezug auf die Größe
  • mach dir Gedanken, wie das Fenster zu deinem geplanten Innenraum passen könnte und zeichne das Fenster auch von Innen an (das hat uns sehr geholfen). 

Der Einbau der Dachluken gestaltet sich etwas schwieriger. Da das Dach bei einem Kastenwagen leider nicht aus glattem Blech besteht sondern mit Sicken und Falzen versehen ist müssen diese entsprechend ausgeglichen werden. Für einige Fahrzeuge gibt es hierfür auch einen Montagerahmen. Für den Sprinter gibt es so etwas nicht. somit mussten wir etwas erfinderisch werden. 

Wir haben dafür POM Kunststoff passend zugeschnitten und die Sicken damit ausgeglichen. Folglich konnten wir die Luken perfekt einsetzen.
(Info zu POM Kunststoff: zum verkleben muss der Kunststoff erst angeschliffen und mit einem Kunststoffprimer vorbehandelt werden!)

Um zu testen, ob die Fenster auch wirklich dicht sind haben wir den sog. „Gießkannentest“ gemacht. Nach diesem Test waren unsere Fenster dicht, doch als wir bei strömenden Regen auf die Autobahn gefahren sind war leider eine Dachluke undicht. Einfach nochmal alles abdichten und dann hat die Luke den sog. „Autbohn-Regen-Test“ auch bestanden.

Fazit:

  • ein undichtes Fenster ist zwar ärgerlich ist aber kein Weltuntergang, dass ist schon fast jedem passiert 😉
  • Dachluken sind nach unserer Meinung das Wichtigste, da sie am meisten Licht spenden
  • wir hätten noch gerne ein weitere Fenster gegenüber der Schiebetüre verbaut, da man dann ab und zu doch mal einfacher herausschauen kann was in seiner Umgebung so passiert.
img_20190622_194533_234
ein gedämmter Sprinter Campervan

STEP 02: ISOLIERUNG UND DÄMMUNG

Warum isolieren?

  • Taupunktverlagerung, d.h. das Kondenswasser entsteht nicht mehr im Innenraum sondern verlagert sich nach Außen
  • Wärme bleibt bei kalten Temperaturen länger im Wohnbereich 
  • der Van heizt sich im Sommer nicht so stark auf
  • nein netter Side Fact_ die Schallisolierung hilft gegen Außen- und Fahrgeräusche

Mit was soll ich isolieren?

Es gibt mittlerweile super viele Möglichkeiten  einen Van zu isolieren. Wir hatten uns für 30 mm starken X-treme Isolator und 9 bw. 19 mm starkes selbstklebendes Armaflex entschieden. Der Grund dafür war, dass der Vorbesitzer den Van auch umbauen wollte und er bereits mit der Dämmung langefangen hatte. Es verwendete hierbei 19 mm selbstklebendes Kaiflex, welches sich, nach dem wir die Holzverkleidung abnahmen, wieder von den Wänden und Decken abgelöst hatte. Nach kurzer Recherche haben wir auch den Grund dafür herausgefunden: die selbstklebende Fläche ist bei einer perfekten Verklebung nur für eine maximale Temperatur von 70 Grad ausgelegt. Im Sommer erreicht ein Fahrzeugblech sehr hohe Temperaturen, daher sollte man beim Kleber darauf achten, dass er auch ausreichend hitzebeständig ist. 

Um eine gute Klebeverbindung von Dämmung zu Blech zu schaffen sind die Vorarbeiten besonders wichtig. Hier sind die wichtigsten Punkte die man beachten sollte:

  • reinige die Flächen mit mit einem fettlösenden Mittel z.B. Isopropanol oder Silikonentferner
  • messe die Fläche ab und schneide die Dämmung mit einem wirklich scharfen Cuttermesser zu
  • X-treme Isolator und Blech jeweils mit einem hitzebeständigen Sprühkleber besprühen, ablüften lassen und fest andrücken. Fertig.

 

Was haben wir alles isoliert?

Unser Motto war es de nVan zu einer Art „Gummizelle“ zu verwandeln. Vielleicht was das ein wenig übertrieben, aber mal ehrlich gab es schon mal den Fall, dass jemand zu viel gedämmt hat? 😉
Die großen Flächen haben wir mit X-treme Isolator und die Holmen bzw. die etwas rundlichen Flächen entweder mit 9 mm bzw. 19 mm Armaflex isoliert. Da man in den Holmen nicht bzw. nur begrenzt dämmen kann und dort immer wieder Kondenswasser entsteht (kann man leider nicht vermeiden) haben wir die Holmen mit Hohlraumkonservierung geflutet um dem Entstehen von Rost entgegenzuwirken. 
Kurze Info hierzu:
Die Konservierung besteht zum Großteil aus Lanolin, was bekanntlich aus Schafswolle gewonnen wird. Somit riecht es beim Sprühen ziemlich stark nach Schaf. Aber keine Sorge der Geruch verfliegt wieder recht schnell 😉

STEP 03: MÖBELBAU

Wände & Decke

Hierbei kannst du deiner Kreativität freien Lauf lassen. Bevor du jedoch damit beginnst solltest du dir genau überlegen wo du überall Strom und Licht haben möchtest und verlege jetzt schon einmal die Kabel hierfür. 
Wir haben uns für den „klassischen“ Nut und Feder Look entschieden. Da es beim Ausbau immer um das Thema Gewicht geht, haben wir nur die Sichtbereiche mit 12 mm Nut und Federbrettern aus Fichte verkleidet. Die restlichen Bereiche wurden mit 4 mm starken Pappelsperrholz verblendet. Zum Befestigen der Bretter kann man spezielle Nut und Federkrallen und Blechschneidschrauben benutzen. Lasiert wurde das ganze auch. Hierfür haben wir weiße und klarsichtige Wohnraumlasur aus dem Baummarkt benutzt. Um bei der Wandverkleidung einen „Used Look“ zu kreieren haben wir alles mit einem Multitool mit feinem Schleifpapier abgeschliffen und danach noch einmal alles mit klarsichtiger Lasur versiegelt. 

Eine der am meisten gestellten Fragen ist, warum wir die Bretter nicht auf die komplette Länge verbaut haben. Da hat einen sehr wichtigen Grund: 
Falls es mal zu einem Auffahrunfall kommt, würden die Bretter unkontrolliert brechen und könnten wenn es ganz dumm läuft den Fahrer und/oder Beifahrer aufspießen. Deshalb haben wir ca. in der Mitte des Fahrzeuges die Nut und Federbretter gekappt und folglich eine „Sollbruchstelle“ geschaffen. 

Möbelbau im Camper Van
Sprinter Campervan Holzverkleidung

DAS Bett

Wir haben ein Querbett 125 cm x 180 cm. Das hört sich erstmal ziemlich klein an. Allerdings haben wir, um noch ein wenig mehr Platz zu generieren, die Nut- und Federbretter am Kopf- und Fußende jeweils ausgespart, sodass es wie ein Fenster aussieht. Damit wir nicht nur die schwarze Dämmung sehen haben wir diese Fläche mit Jute- bzw. Kartoffelsäcken bespannt. Durch diese Aussparung konnten wir auf jeder Seite ca. 5 cm mehr Platz schaffen.

Bei der Liegefläche ist unsere Entscheidung auf eine 18 mm starke 3 Schichtplatte und nicht auf einen Lattenrost gefallen. Zwar ist diese Platte nicht ganz so leicht, allerdings wurde diese mit sehr vielen Löchern versehen um wieder Gewicht zu sparen. Ein zusätzlicher sehr praktischer Site Fakt dadurch ist, dass die Matratze sehr gut belüftet ist. Befestigt wurde das ganze an den Holmen und mit Holzbalken unterbaut. Die wellenförmige Front- bzw. Sichtplatte, in der verschiedene Schubladen verbaut sind, ist aus einer 12 mm starken  Kiefersperrholzplatte verbaut worden. 

Da wir uns, wie oben schon erwähnt, gegen einen Lattenrost entschieden haben, liegen wir nicht nur auf der Platte sondern benutzen ein Bettsystem. Der Vorteil an solchen Bettsystemen ist, dass man dieses genau auf seine Bedürfnisse einstellen kann. 

Die Möbel

Für den Möbelbau ist unsere Wahl auf Fichte-3-Schichtplatten 18mm und Pappelsperrholz 10 mm gefallen. Für die Sichtseiten, z.B. für die Schubladen- oder Schrankdekore haben wir Fichte-3-Schichtplatten und für den Innenteil Pappelsperrholz verwendet.
Die Dekore wurden anschließend mit einem Bunsenbrenner abgeflammt um wieder den „Used Look“ aufzugreifen. Die Schränke wurden an die Fahrzeugholmen mit Blechschneidschrauben befestigt. Um die Möbel zusätzlich noch zu verstärken haben wir Möbelwinkel aus Kunststoff benutzt. Sogenannte Push-Locks halten die ganzen Schubladen und Schranktüren während der Fahrt geschlossen, sodass nichts herausfallen kann. 

Die Küche

Für den Aufbau der Küche haben wir, wie vorhin beim Mögbelbau schon erwähnt, Ficht-3-Schichtplatten 18 mm und 10 mm starkes Pappelsperrholz verwendet. Die Arbeitsplatte wollten wir jedoch etwas abheben und haben deshabl eine Leimholzplatte aus Akazienholz eingebaut. Um diese vor Feuchtigkeit zu schützen wurde die Platte mit einem offenproigem, wasserabweisendem und abriebfestem Öl aus dem Baumarkt eingerieben. 
Wie du sehen kannst haben wir keinen fest verbauten Herd. Das hat einen ganz einfachen Grund, wir haben uns damals nicht an eine Gasfestinstallation gewagt und benutzen jetzt zum Kochen einen mobilen zwei Flammen Herd der mit einer 1 kg Gasflasche oder mit Gaskartuschen betrieben wird.

Was in einer Küche natürlich nicht fehlen dar, ist ein Spülbecken und einen Wasserhahn. Beim Wasserhahn haben wir extra darauf geachtet, dass er einen langen herausziehbaren Schlauch besitzt, sodass man ihn durch das Fenster geben und draußen duschen kann.

Für das Abwasser haben wir natürlich auch noch einen Kanister mit 19 l Volumen. Woran wir zunächst nicht gedacht hatten waren Mülleimer. Diese haben wir unterhalb der Spüle ausziehbar in einer Schublade verbaut.

Kühlschrank oder Kühlbox?? Genau darüber solltest du dir Gedanken machen. Es gibt für beide Varianten gewisse Vor- und Nachteile. Wir haben uns aus platztechnischen Gründen für einen 70 l Kompressor Kühlschrank entschieden. 

Dachhimmelstaufach und „Trennwand“

Um noch mehr Stauraum zu kreieren haben wir oberhalb des Fahrer- und Beifahrersitzes ein Staufach aus Kiefersperrholz 10 mm an den Dachhimmel verbaut. 

Zu Beginn hatten wir einen Thermovorhang als Trennung zum Fahrerhaus. Da es unser Plan ist, den Van auch auf einen anderen Kontinent verschiffen zu lassen und unser Fahrzeug nicht in einen High Cube Container passt und somit nicht vor Langfingern während der Verschiffung geschützt wäre, haben wir eine klappbare „Verschottung“ aus 10 mm starken Kiefersperrholzplatten gebaut. Das ganze wir über mehrere Schließriegel fest verschlossen.

STEP 04: ELEKTROINSTALLATION UND SOLARENERGIE

Eins war uns klar, energietechnisch wollen wir unabhängig also somit autark unterwegs sein, d.h. ohne auf Landstrom angewiesen zu sein. Daher haben wir uns für eine Photovoltaikanlage entschieden. Wenn man sich hierzu entschlossen hat stellen sich viele weitere Fragen…
wie groß und von welcher Art muss die Batterie sein, wie sollte bzw. müsste die PV-Anlage dimensioniert sein zum unseren energietechnischen Haushalt dauerhaft betrieben zu können und welche Geräte benötigt man um den Strom effektiv nutzen zu können. 

Die Batterie

Boardbatterie

Beginnen wir doch mal mit den Grundlagen von Batterien.
Es gibt ein paar unterschiedliche Typen von Batterien, Lithium- und Nassbatterien (AGM / Blei-Säure / Gel).
Hier kannst du dir einen kurzen Überblick der Vor- und Nachteile von einer Nassbatterie und bon einer Lithium-Eisen-Phosphat (LiFePo4) verschaffen. 

Joel beim Anschließen von Kabeln
Elektrokiste

Nassbatterie (AGM / blei-säure / Gel)

Vorteile:

  • günstig in der Anschaffung (ca. 200 € für eine 200 Ah Batterie)

Nachteile:

  • sehr schwer (i.Vgl. zu einer Lithiumbatterie, z.B. eine Nassbatterie mit 200 Ah = 50kg und eine Lithiumbatterie mit 100 Ah = 13,5 kg)
  • grundlegendes: nutzbare Kapazität nur 50 % der angegebenen AH (je nach Typ kann dies auch etwas mehr sein, aber grundsätzlich rechnet man mit 50 %)
  • Tiefenentladungen können schnell zum „Tod“ der Batterie führen
  • die Ladekurve verhält sich anders im Vgl. zu Lithium, d. h. eine Nassbatterie braucht deutlich länger um einen vollständigen Ladezustand zu erreichen als eine Lithiumbatterie.

Lithium-eisen-phosphat batterie

Vorteile:

  • sehr leicht
  • deutlich mehr Ladezyklen
  • erreicht deutlich schneller den vollen Ladezustand

Nachteil:

  • sehr teuer in der Anschaffung (ca. 950 € für eine 100 Ah Batterie)

Unsere Entscheidung:

Da für uns die Vorteile von einer LiFEPO4 Batterie deutlich mehr überzeugt haben, haben wir uns auch für eine 100 Ah Lithium Batterie, in welcher ein Batteriemanagement integriert ist (ist wichtig, dass die Batterie erkennt wann sie voll ist /ist leider nicht in jeder Lithium Batterie enthalten und muss evtl. dazu gekauft werden), entschieden. Gerade die Punkte mit dem Gewicht, welches beim Ausbau eine sehr wichtige Rolle spielt und mit der nutzbaren Kapazität haben uns überzeugt.

Photovoltaikanlage

Um die Batterie autark laden zu können braucht man unter anderem eine Photovoltaik-Anlage. Auch hier gibt es Zick Möglichkeiten, wie festverbaut oder doch lieber ein Solarkoffer bzw. faltbare Module usw. aus denen du für dich das Richtige aussuchen kannst.

Aufgrund dessen, dass wir auf unserem Dach sehr viel Platz haben, sind es bei uns die festverbauten Solarpaneele geworden. Hierbei gibt es auch wieder Unterschiede zwischen semi-flexiblen und „starren“ Modulen. Die semi-flexiblen Module sind, wie es der NAme schon sagt, biegbar und sogar begehbar, was die „starren“ leider nicht sind. Aber das sind lange noch nicht alle Unterschiede, denn es gibt noch weitere Varianten (Monokristalline, Polykristalline, u.v.m.).

Bestimmt denkst du dir „OMG, wie viele Unterschiede denn noch??“

Da wir aber das ganze nicht studiert sondern lediglich nur sehr gut recherchiert haben, möchten wir nicht tiefer in die Materie eintauchen, sondern dir hier nur eine Möglichkeit die wir für uns nutzen zeigen.

Verbaut haben wir zwei „starre“ monokristalline 120 Watt Paneele. Hierbei ist zu beachten, dass diese nicht begehbar sind. Im Nachhinein hätten wir uns , mit unserem jetzigen Wissensstand, für zwei semi-flexible Module entschieden. Einfach aus dem Grund, da diese begehbar sind. 

Okay jetzt haben wir Paneele, aber das ist lange noch nicht alles. Dann jetzt benötigst du noch einen MPP/MPPT (Maximum Power Point Tracking) Solarladeregler, welcher die Eingangsspannung der Solaranlage anpasst, sodass diese die maximale Leistung an die Batterie liefern kann.

Um die Höhe des Solarertrages und den aktuellen Ladezustand der Batterie zu überprüfen, haben wir einen Messshunt mit einem Display verbaut. Jetzt kannst du genau beobachten wie viel deine Solaranlage einspeist und wie viel du im aktuellen Moment Strom verbrauchst. Da hieran auch noch die Starterbatterie angeschlossen ist können wir die Spannung und die Ladung von dieser Batterie auch noch überprüfen.  

Ladebooster:

Hilfe was mache ich, wenn die Sonne mal nicht dauerhaft schein oder wenn sogar Schnee auf den Paneelen liegt? Muss ich dann doch auf den Campingplatz um den Van an Landstrom anzuschließen?

Ganz klares NEIN! Zum einen wird deine Batterie auch bei nicht ganz optimalen Bedingungen von der Sonne geladen und zum anderen gibt es eine weitere Lösung hierfür –> den Ladebooster
Ein Ladebooster übernimmt dann die Aufgabe der Solaranlage während du zu deinem nächsten Stellplatz fährst. Richtig gelesen, dieses Gerät lädt deine Batterie während du fährst. Also keine Panik vor schlechtem Wetter 😉

Wir haben uns hierbei für ein Kombigerät aus Ladebooster, Solarladeregler, Netzladegerät und Trennschaltrelais entschieden. Ganz einfach aus dem Grund, dass man deutlich weniger Verdrahtungsaufwand und somit weniger Kabel benötigt.

Kurze Erklärung zu den Aufgaben zu einem Netzladegerät und einem Trennschaltrelais:
Ein Netzladegerät ist ganz einfach für das Laden über Landstrom zuständig. 

Ein Trennschaltrelais trennt die Bordbatterie von der Starterbatterie, indem sie verhindert, dass der nutzbare Strom nicht von der Starterbatterie sondern von der Bordbatterie bezogen wird. Würde man diese nicht verbauen, könnte es möglich sein, dass die Starterbatterie nicht mehr genügend Leistung für den Start des Motors hat. 

Wechselrichter

So jetzt wird es leichter, versprochen 😉

Falls du einen Laptop oder eine Kamera hast, was brauchen die alle nach einer gewissen Zeit? …. genau Strom. Nur habe ich im Campervan ja lediglich  12 V und mein Laptop oder Kamera benötigt aber 230 V. Genau für diese „Problem“ gibt es einen Wechselrichter, der die Energie der Bordbatterie in haushaltsüblichen 230 V umwandelt. Somit kannst du, wenn du genügend Batteriekapazität und einen ausreichend dimensionierten Wechselrichter hast, sogar einen Föhn oder einen Thermomix betreiben. Bei der Wahl der Gröpe eines Wechselrichters solltest du dabei beachten, welche Geräte du nutzen möchtest und wie viel Watt diese maximal benötigen. 
Bspw. benötigt ein Laptop durchschnittlich 80 Watt und ein Föhn durchschnittlich zwischen 1.200 und 2.300 Watt.

Also je nachdem was du nutzen möchtest brauchst du einen anderen Wechselrichter. Wir haben uns für einen 1.500 Watt Wechselrichter entschieden, da wir uns zu Beginn des Umbaus noch nicht ganz schlüssig waren welche Geräte wir evtl. mal nutzen werden.

Licht und Lichterketten

Um nicht im Kerzenschein im Van sitzen zu müssen braucht man Licht. Wir haben fünf 12 V LED Spots mit Touch und zwei Feuchtraumlampen verbaut. Manche würden sagen Touch ist ja mega gesponnen, aber wir würden diese nicht mehr missen wollen, denn somit kannst du jeden einzelnen Spot einzeln anschalten und verbrauchst dadurch weniger Strom.

Was darf in einem Camper natürlich auch nicht fehlen? Ganz klar eine Lichterkette!! Da wir keine großen Fans von Batterien sind haben wir nach einer USB-Lichterkette gesucht und gefunden. 

Schlusswort zur Elektronik

Zur Elektronik gibt es noch so so viel zu schreiben, wie bspw. welche Kabeltypen und welche Sicherungen man braucht um keinen Kabelbrand zu verursachen. Da Joel vor seiner Lehre als Mechatroniker eine Elektriker Lehre gemacht und bei einem Expeditionsmobilausber gearbeitet hat, weiß er viel besser Bescheid als ich und kann dir gerne bei Fragen weiterhelfen.
Also feel free und schreib uns einfach. 

STEP 04: WASSERINSTALLATION UND BAD

Dusche

Bei diesem Thema haben wir uns super viele Gedanken gemacht. Das können wir dir nur Empfehlen. Hier sind ein paar unserer Überlegungen:

  • Braucht man eine Indoordusche oder reicht auch eine Außendusche?
  • Ist die Luftfeuchtigkeit, die bei einer Indoordusche entsteht, zu hoch?
  • Wann benötigst man tatsächlich eine Indoordusche?

Da wir leidenschaftliche Snowboarder und somit auch im Winter bzw. in kalten Gebieten unterwegs sind/sein werden haben und in manchen Ländern eine Außendusche vielleicht nicht wirklich erwünscht ist haben wir uns für eine Indoordusche entschieden. Allerdings hat diese Duschkabine auch noch andere Funktionen, wie eine Trockenkammer für Snowboardkombis oder Neoprenanzüge und einer „abgetrennten“ Toilette.

Um auch mal Warm zu duschen (was tatsächlich sehr selten vor kommt) haben wir uns für einen 6 l Boiler entschieden, der zum einen über die Standheizung oder zum anderen durch eine elektrische Heizpatrone betrieben werden kann.

Neben der Innendusche haben wir noch (mittlerweile) zwei Außenduschen. Hierbei nehmen wir unseren ausziehbaren Wasserhahn von der Spüle und stecken den durch das Schiebetürenfenster. Nachteilig hierbei ist, dass man jemanden braucht, der de Wasserhahn an und ausschaltet und man keinen Sichtschutz hat. Deshalb haben wir einen Duschanschluss in den Heckstauraum installiert. Somit hat man die Hecktüren als Sichtschutz. 

Die Seitenwände der Dusche sind aus klarsichtigen Plexiglas und die Rückwand aus einer weisen Polystyrolplatte, welche wir mit Klebefolie in Mandala-Optik beklebt haben.

Wassertank angefertigt für den Campervan
Dusche im Mercedes Benz Sprinter Campervan

Wassertank, Pumpe und Verschlauchung:

Zu Beginn unseres Ausbaus hatten wir einen 130 l Frischwassertank verbaut. Im Laufe der Zeit ist uns aufgefallen, dass wir die Gewichtsverteilung des Umbaues etwas verkalkuliert hatten. Auf der Fahrerseite befanden sich die Duschkabine, die komplette Elektroinstallation mit Warmwasserboiler und 130l Wassertank. Da somit das meiste GEwicht nur auf einer Seite lag haben wir uns dazu entschlossen den Wassertank auf die andere Seite zu verlegen. Leider hat dieser dort nicht gepasst. Deshalb haben wir uns entschieden einen passgenauen Wassertank scheißen zu lassen. 
Normalerweise ist ein maßgeschneiderter Tank ziemlich teuer, allerdings ist ein Bekannter von uns Kunststoffschlosser und hat den Tank für uns geschweißt. (Nochmal Danke dafür) Der neue Tank hat jetzt ein Volumen von 150 l. Das reicht uns für duschen, kochen und trinken ca. eine Woche.

Zur Verschlauchung haben wir einfach rot-weise und blau-weise Trinkwasserschläuche aus dem Baumarkt verwendet. Was hierbei nicht fehlen darf sind Schlauchschellen und Dichtfaden. Bei der Pumpe haben wir uns für eine Druckwassermembranpumpe mit einem Druckspeicher entschieden. Wo man diese verbaut ist prinzipiell egal, man sollte nur darauf achten, dass diese Stell mit der Pumpe nicht zu stark mitschwingen kann, da sonst das Pumpen recht laut ist.

Die Toilette

Chemietoilette oder Trockentrenntoilette?

  • Stinkt so eine TTT nicht?
  • Ist das nicht super unhygienisch?
  • Wo entsorge ich die Chemietoilette, wenn es keine Entleer Stationen in der Umgebung sind oder es solche in manchen Ländern gar nicht gibt?

Nach langem hin und her überlegen haben wir uns für eine TTT entschieden und ich muss sagen, wir haben es nicht bereut. Es stinkt nicht und das Entleeren ist super easy.

Tipps am Rande:

  • ab und zu Essig oder natürlichen Rote Beete Reiniger in den Urinbehälter kippen um Urinstein und Uringeruch zu verhindern
  • je feiner die Holzspäne um so besser trocknet das „große Geschäft“ ab
  • bedecke den Boden des Feststoffbehälters am besten bevor du die Tüte einsetzt mit Holzspänen oder Kokosfasern, da bei zu hoher Luftfeuchtigkeit die Mülltüte evtl. am Behälter „kleben“ bleibt und reißen könnte.
Heckanbauteile für den Sprinter Campervan, Overland Van Equiment
Seitenleiter für den Sprinter Campervan, Overland Van Equipment

STEP 06: AUßENANBAUTEILE

Anbauteile sind einfach nur für die Optik … okay nicht nur 😉

Zu aller erst haben wir eine Seitenleiter aus Aluminium verbaut um an die ehemalige Dachbox zu gelangen. Dazu kam dann eine Dachträger, ein Ersatzradhalter und ein Fahrradträger integriert mit einem Universalblech an dem eine Staubox befestigt ist.